Le  Temps D’une Marée 2 
MIGRATION 
Sept 2007 
sous la direction de Marc Armengaud avec Alice Schyler Mallet 

Best 
PRINZGAU/podgorschek

The intervention in open space from PRINZGAU/podgorschek will be a „swimming architecture“ with sound installation. A group of prefabricated wooden houses will „dive“ into the Dieppe harbor. They will then float and be connected to each other by means fo a footbridge on which visitors can have an all-round look at the installation of temporary architecture. 

The installation will be open to visitors both day and night, with the houses illuminated at nighttime. As well there will be a housing, a shelter, a depot will be set up as zones of interrogation and discussion. The sound-installation will to join the temporary harbor island. 

In the harbor cranes are used to unload the freight. These cranes will carry iron strings, motor, and resonating bodies, thus turning them into string instruments. The strings will be visible and can be regarded as a kind of fictive horizon line. 

Overall, the entire installation will arouse in visitors the wish to go on explorations both real and imaginary, to hear the sounds of mermaids and sirens: the journey, the new migration starts now.
PRINZGAU/podgorschek 
Translation: Arturo Silva

Thema unserer Arbeit ist das Haus. Ort, Lage und Struktur werden dabei genau unter die Lupe genommen. Sozial kulturelle Einbettungen spielen dabei eine wesentliche Rolle. 

Das Experiment, der Versuch durch die prinzipelle In-Fragestellung, wieviel Dach ein Mensch braucht , welches Dach welche Ideologie welche Ideologie welches Dach braucht? , sind Inhalte unserer Arbeit , auch in Dieppe. Platz, Ort und Dimension eines Gebäudes bestimmen den Grund seiner Errichtung. Wir haben für unsere Installation die Fluktuation des Hafenbecken gewählt, ein instabiler Ort für eine temporäre Bleibe. 

Der Hafen von Dieppe ist historisch wie jetzt ein Umschlagplatz für die Veränderung, da alte Strukturen nicht mehr greifen und neue noch nicht vorhanden sind, bzw. sich im Vermutungsprozess des Funktionierens befindet. 

Das Thema der heurigen Biennale in Dieppe ist Migration. Von wenigen Ausnahmen abgesehen verlassen Menschen selten freiwillig ihre “Heimat”.Soziale, politische , ökonomische Gründe und viele andere können die Ursache für einen derartigen Schritt sein, wie auch immer ein Umstand bleibt gleich: für eine unbestimmte Zeit wird ihnen der Boden unter den Füssen vorerst entzogen. 

Eine instabile Situation entsteht , und ohne festen Boden gibt es kein Dach über dem Kopf. 

Eine fragile Situation sucht handfeste Lösungen. 

Neue Perspektiven, Hoffungen, Visionen sind die Werkzeuge des Umbruchs. Eine Gesellschaft ist gefordert , über neue Strukturen nachzudenken. Verlassene wie angestrebte Orte sind merkantile wie bauliche Umschlagplätze. Sie verdichten ihr Potential durch Nachfrage, temporäre Lösungen werden zu Dauerproblemen und langfristige Planungen versickern im “politischen” Sand. Der Boden unter den Füssen bleibt instabil und das Dach verschiebt sich zu einem Chaotischen Objekt. Im Hafen von Dieppe verdichten sich architektonische Hausformationen banalster Machart zu einem Häuserballen. Eine kaum zu entwirrende, temporäre Siedlung entsteht und ist letztendlich nicht bewohnbar. 

Die Installtion in Dieppe ist begehbar, aber ein Dach über dem Kopf ist sie nicht. 

Zuviel Vermischtes, zuviel Unklares an Versprechungen, Hoffnungen, Geschäften haben die Hausordung durcheinander gebracht. Ineinander verkeilt sind die Häuser zu einer ästhetischen Insel geworden, als Zeichen einer abhanden gekommenen Chance, platziert im Hafen. 

Der verlockende Spielball an häuslichen Möglichkeiten schwimmt im Hafenbecken und zeigt den Konventionen die kühle Schulter. Er verleitet den/die BesucherIn, sich auf unsicheres Terrain zu begeben und macht sie/ihn zur/m temporären MigrantIn, eine MigrantIn mit Rückversicherung auf soliden Hafen und festen Grund. Aber wie fest ist dieser Grund und welche Beine sind die Stützen für das Dach? In der Idee kann man nicht wohnen, aber in der Neuordnung einer experimentellen Struktur könnte eine Lösung liegen.

In der Installation Dach im Kopf für den Hafen von Dieppe griffen wir auf eines unserer Kernkonzepte zurück. Wohnraum , experimentelle Architektur. 

Um das Jahr 2000 gab es in Wien die Diskussion wieweit man den Gemeindebau für MigrantInnen öffnen soll. Mit einem Schlag wurde das Wiener Herz und in tiefster Seele getroffen und ein heftiges Für und Wider entbrannte. 

Im Zuge der Geschehnisse legten wir ein kleines Architekturobjekt in ein Schaufenster im 2 Wiener Gemeindebezirk. Ashantinüsse lose angeordnet auf Stützen schwebten auf einem Schaumstoffkissen. Darunter, gut leserlich befand sich der Satz mit der Frage: 
“Würden Sie diesen Gemeindebau auch Ausländern öffnen?”

Über Nacht fand sich eine erste Antwort auf der der Schaufensterscheibe: 
“Sollen wir den 2 Bezirk wirklich den Intellektuellen Überlassen?”

WORKSHOP 
Theme: MIGRATION
Time: 3-10 July 2007
Invited artist: Benjamin Tomasi, Lea Titz, Markus Guschelbauer, Nina Dick, Benjamin Eichhorn, Anna Dworak, Waltraud Brauner, Jürgen Böheimer

Exhibition and presentation-programm about the results will be shown in Austria, Graz and Vienna in the fall 2007

www.letempsdunemaree.net/